Trächtigkeitsverlauf

Trächtigkeitsverlauf

Ein Wunder in 9 Wochen

1. Tag

Nach dem Deckakt wandern die Spermien zu den Eileitern . Die Spermien bleiben in den weiblichen Geschlechtsorganen über viele Stunden bis zu sechs Tagen befruchtungsfähig.

Bildquelle: National Geographic

2. – 4. Tag

Bildquelle: National Geographic

Die Spermien sind an ihrem Ziel angekommen und befruchten die reifen Eizellen in der Eileiterampulle.

4. – 8. Tag

Bildquelle: National Geographic

Die befruchteten Eizellen wandern in den Gebärmutterhals. Die Zellteilung der Eizellen beginnt. Zweizell- Stadium, Vierzell-Stadium usw.= frühembryonale Teilungsstadien. Die ersten Teilungsstadien sind eine zehntel Millimeter groß. Diese Zellhaufen wandern in die Gebärmutter und nehmen Kontakt mit der Gebärmutterschleimhaut auf.

8. – 9. Tag

Die Eizellen entwickeln sich zu Blastozyten, Keimblasen mit kleinen Zotten. Die Hündin beendet nun endgültig ihre Läufigkeit. Sie wird wie stets gefüttert und bewegt, Medikamentengaben müssen in der kompletten Trächtigkeit mit dem Tierarzt abgeklärt werden.

10. – 17. Tag

In der Gebärmutter sind die Blastozyten für einen kurzen Zeitraum (5-7 Tage) frei und unregelmäßig verteilt. Danach verteilen sie sich gleichmäßig in den beiden Gebärmutterhörnern. Aus Platzgründen sterben einige befruchtete Eier ab und werden von der Gebärmutter resorbiert.

18. – 20. Tag

Die Keimbläschen (Blastozyten) setzen sich in der Gebärmutterwand fest und formen embryonale Bläschen. Für jeden Embryo wird eine eigene Plazenta (Mutterkuchen) ausgebildet. Jeder Embryo hat nun seinen festen Platz. Die Hündin zeigt jetzt langsam ein erhöhtes Schlafbedürfnis und sucht zum Liegen bevorzugt sonnige Plätze auf. Manche Hündinnen leiden nun aufgrund der hormonellen Umstellung oder Spannungen der Gebärmutter unter Übelkeit oder Fressunlust.

21. – 28. Tag

Nun ist die Ausbildung der Plazenta endgültig abgeschlossen. Am Ende dieser so genannten Embryonalperiode, sind alle wichtigen Organsysteme des Embryos angelegt. Jetzt ist die endgültige Körperform bereits in Grundzügen erkennbar. Die Augen und Nervenstränge im Rückenmark werden gebildet. Langsam kann man erkennen, was dieses kleine Etwas einmal werden soll und spricht deshalb nicht mehr von Embryonen sondern von Feten. Jeder Fötus hängt an einer Nabelschnur und bewegt sich frei in einer mit Fruchtwasser gefüllten Blase. Während der Organbildung sind die Feten besonders empfindlich für äußere Einwirkungen. (Medikamente, Röntgenstrahlen, Überhitzung, Vitaminmangel, Vitaminüberversorgung, Umweltschadstoffe)

Wenn die Feten bis zum 28. Tag absterben, so werden sie von der Gebärmutter meist unauffällig resorbiert.

Für den Züchter ist nun eine sehr spannende Zeit gekommen, denn ab dem 22.-24. Tag können die Welpen mittels Ultraschall für alle ungeduldigen Züchter schwarz auf weiß gezeigt werden. Der Herzschlag kann zur Diagnose einer Trächtigkeit herangezogen werden. Ein weiteres untrügliches Zeichen für eine Trächtigkeit ist ein zäher, glasklarer Schleim, den die Hündin meist nur bei einer tatsächlichen Trächtigkeit und nicht bei einer Scheinträchtigkeit absondert. Nun beginnen sich auch die Zitzen aufzurichten und rosa zu färben.

Bildquelle: National Geographic

28. – 35. Tag

Die Welpen wachsen schnell, sie sind jetzt ungefähr walnussgroß. Die Augenlider haben sich gebildet, die Ohrmuschel bedeckt den Gehörgang, die Finger und Zehen trennen sich. Das männliche Genital und die 5 Zitzenpaare sind erkennbar. Krallen und Tasthaare beginnen sich zu bilden.

Am Ende dieser Woche ist die Ausbildung der Organe vollständig abgeschlossen. Die Feten sehen jetzt auch tatsächlich wie kleine Hunde aus, Kopf und Rumpf sind unterscheidbar. Auch das Geschlecht ist bestimmbar. Die Fellfarbe beginnt sich zu entwickeln. Langsam nimmt die Hündin an Bauchumfang zu, ihre Zitzen schwellen weiter an. Manche Hündinnen zeigen ein erhöhtes Trinkbedürfnis. Die Hündin hört auf, die Beine anzuziehen, weil das Gewicht ansteigt und die Welpen sich drehen. Das Anschwellen der weiblichen Scham wird merkbarer. Der Herzschlag ist aufgrund der ansteigenden Flüssigkeit in der Gebärmutter nicht mehr länger als Diagnosemethode nutzbar.

35. – 42. Tag

Bildquelle: National Geographic

Die Zehen sind nun vollständig gespreizt und die Krallen fertig ausgebildet. Die Tasthaare lassen sich erkennen und mit dem Stethoskop ist jetzt der Herzschlag hörbar. Die Zitzen der Hündin schwellen weiter an und werden dunkler.

Nun wir die Hündin auf den Spaziergängen etwas langsamer und stellt das wilde Spiel ein, auch den Kontakt mit anderen Hunden reduziert die Hündin um ihre Flanken zu schützen. Trotzdem gehen wir weiterhin ausgiebig Spazieren. Die Geburt ist sehr anstrengend und kräftezehrend für die Hündin, ein gewisses Maß an Training kann helfen die Geburt zu erleichtern.

42. – 49. Tag

Die Knochen der Welpen verstärken sich. Sie können jetzt auch unter der Bauchdecke vorsichtig ertastet werden, jedoch noch schlecht gezählt werden. Durch ein Röntgenbild lassen sich die Anzahl und die Größe der Welpen jedoch bestimmen. Wir lassen die Hündin allerdings nur Röntgen, wenn Geburtsprobleme (Einfrüchtigkeit) vermutet werden.

Nun wird die Hündin verwöhnt, meist kochen wir Fleischbrühe mit Huhn, Gemüse und Reis oder Nudeln um unsere trächtige Hündin bestmöglich zu versorgen. Dabei darf ein hochwertiges Öl und gewisse Zusätze (Kräuter…) nicht fehlen. Sie bekommt am Tag mehrere kleine Mahlzeiten.

49. – 56. Tag

Jetzt können auch ungeübte Hundeliebhaber die Bewegungen der Welpen im Mutterleib erspüren und manchmal auch sehen. Die Körperbehaarung der Welpen ist vollständig ausgeprägt. Der Hündin hingegen fallen am Bauch nun die Haare aus. Langsam sollte die Geburt vorbereitet werden, nicht nur alle Hilfsmittel für den Züchter sollten im Hause sein (Schreibzeug, Waage, Tücher, Zeitungen, Uhr, Desinfektionsmittel, Schere und Faden, Globuli zur Geburtsunterstützung …… und natürlich … KAFFEE!!!) sondern die Hündin muss auch an ihre Wurfkiste gewöhnt werden.

56. – 66. Tag

Die Welpen werden als „Nesthocker“ geboren, die Ausdifferenzierung einzelner Organe wie z.B. der Lunge ist bei der Geburt noch nicht beendet, die Augenlider und Gehörgänge sind geschlossen.

Bildquelle: National Geographic

Schon Tage vor dem eigentlichen Wurftermin, um den 63. Tag, beginnt die Hündin mit ihrem Nestbauverhalten, sie sucht nach einem geeigneten Platz zum Werfen, buddelt und gräbt unseren Garten um, baut Höhlen und gestaltet die Wurfkiste nach ihren Wünschen um. Die Hündin wirkt möglicherweise unglücklich, ruhelos, läuft immer hin und her und fühlt sich offensichtlich unwohl. Meistens fressen Hündinnen kurz vor der Geburt nichts mehr. Dann weiß man, dass es so langsam ernst wird. Manche Hündinnen verlieren etwas weiße Scheidenflüssigkeit. Sinkt die Körpertemperatur um ca. 1,5 bis 2 Grad ab, werden die Welpen innerhalb der nächsten 6 bis 24 Stunden geboren und das Wunder Leben geht für uns Menschen nun um so spannender weiter.